Geschichte(n) von Fellen
Die Gemeinde Fellen mit den dazugehörenden Ortsteilen Wohnrod, Rengersbrunn und Neuhof liegt im Nordwesten des Landkreises und grenzt an die hessischen Gemeinden Jossgrund und Flörsbachtal an.
Am 01. September 1244 wird Fellen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Bischof Hermann I. (1225 - 1250), ein geborener Herr von Lobdeburg, vergleicht sich mit Ruprecht von Stechelnberg wegen dessen Forderungen beteffend zwei Fuder Wein, bischöfliches Lehen, die Vorenthaltung dieses Lehenweins, sowie die Vogtei und Güter in Tulbe. Nach dem Verzicht Ruprechts auf diese Ansprüche verspricht Bischof Hermann ihm 44 Mark Silber, wofür er ihm - unter Vorbehalt der Wiedereinlösung am 30. XI. (Andree) - die Zehnten zu Wanrode und Velden verpfändet.
1541 bestimmte Graf Philipp von Rieneck, daß Anton von Isenburg zu Büdingen Schloss und Stadt Lauda und Grünsfeld, ferner das Erbtruchsessenamt mit dem Haus Schönrain und den Dörfern Hofstetten, Halsbach, Massenbuch und dem Sommerberg an Isenburg als Lehen gegeben werden sollte, falls er ohne männlichen Erben sterben sollte. Das Testament wurde aber nicht rechtzeitig durch den Kaiser bestätigt. (Reg. 1544 Jan. 16 und April 2)
1559 kam Fellen an Mainz. Lediglich auf die Allode (Eigenbesitz der Grafen: Schafhof und Untere Mühle) machte Isenburg-Ronneburg Ansprüche geltend. Diese Allode wurden 1561 gegen die Übernahme der Schulden und den Hof Nantenbach an Mainz abgetreten.
Am 14.03.1673 verkaufte Kur-Mainz den nördlichen Teil der Grafschaft Rieneck dem Grafen Johann Hartwig von Nostiz. Friedrich von Nostitz-Rieneck verkaufte am 20. März 1809 an den Fürst Primas der Rhein Confederation das bisherige Mannlehen nach dem Kaufbriefe vom 14. März 1673, dem jenen beigelegten Jurisdiktionalbuchextracte vom Jahr 1640 und den bisherigen Lehenbriefen und sämtliche ankaufte Allodien an Gütern, Rechten und Gefällen für 180 000 Gulden.
Seit dem Jahre 1811 ist Fellen eine selbständige Pfarrei, zu der auch der Wallfahrtsort Rengersbrunn gehört.
Der Weiler Wohnrod gehörte politisch schon immer zur Gemeinde Fellen. Die Gemeinde Rengersbrunn ließ sich 1972 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Fellen eingliedern.
Das Foto zeigt die Straße nach Aura, die damals noch über den Sinnerberg verlief. Schweine hatten seinerzeit wohl noch Vorfahrt. Allerdings war sicherlich auch weniger Verkehr als heute, wo die Landwirtschaft in Fellen auch nur noch eine unbedeutende Rolle spielt. Die Forstwirtschaft hat hingegen in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen. Kein Wunder, alteingessene Bauern besitzen zuweilen forstwirtschaftliche Flächen zwischen 40 und 115 Hektar.